Informationen zum Thema Hormon - Ersatztherapie
- Was versteht man unter einer Hormon - Ersatztherapie?
Unter einer Hormon - Ersatztherapie oder Hormon - Substitutionstherapie versteht man den Ausgleich des in den Wechseljahre auftretenden Mangels an weiblichen Sexualhormonen, also den Östrogenen und Gestagenen (= Gelbkörperhormone). - Welche Hormone werden ersetzt?
In erster Linie geht es um den Ersatz der Östrogene. Damit lassen sich die meisten Beschwerden in den Wechseljahren wirkungsvoll lindern oder sogar ganz beheben. Man verwendet dazu natürliche Östrogene und nicht synthetische, wie in der Pille. Als quasi natürlichen Gegenspieler gibt man zusätzlich noch Gestagene, das sind die Gelbkörperhormone. Das ist vor allem wichtig, um ein zu starkes Wachstum der Gebärmutter - Schleimhaut zu verhindern. Bei Frauen, bei denen die Gebärmutter operativ entfernt wurde, ist dieser Gestagen - Zusatz nicht erforderlich. - Welche Formen der Hormon - Ersatzbehandlung gibt es?
Grundsätzlich können die Hormone als Tablette, über die Haut als Pflaster oder Gel oder auch als intramuskuläre Depot - Spritze gegeben werden. Es gibt zahlreiche Fertigpräparate, daneben kann die richtige Hormontherapie auch individuell mit Einzelkomponenten zusammengestellt werden.
Nachfolgend werden alle Möglichkeiten erklärt.
- Tabletten:
Die Einnahme der Östrogene und evtl. auch Gestagene mit einer kleinen Tablette ist am meisten verbreitet. Diese sind diskret und einfach in der Anwendung, da sie nur einmal täglich eingenommen werden müssen. Die Hormontabletten sind bestens Magen - verträglich. - Pflaster:
Eine sehr elegante Form der Hormongabe ist das so gut wie unsichtbare Pflaster. Ältere Pflaster müssen 2 x pro Woche auf die Haut, üblicherweise auf den Bauch, das Gesäß oder den Oberschenkel aufgeklebt werden. Neuere Pflaster müssen nur noch 1 x pro Woche aufgeklebt werden. Von einem Pflaster profitieren vor allem Frauen mit Magen- und Leberproblemen. Die meisten Pflaster können beim Duschen oder Schwimmen auf der Haut verbleiben. Außer bei Frauen, bei denen die Gebärmutter entfernt wurde, muß zyklisch oder auch kontinuierlich zusätzlich ein Gestagen gegeben werden. - Gel:
Das Einreiben eines hormonhaltigen Gels in die Haut hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr durchgesetzt. Das Gel muß täglich angewendet werden. Es gibt Gel, das fertig in kleinen Tütchen portioniert ist, daneben gibt es auch eine Gel - Zubereitung in einer großen Tube; hier kann die Menge individuell und unterschiedlich gewählt werden. Auch beim Gel sind zusätzliche Gestagen - Gaben in Tablettenform erforderlich. - Spritze:
Die intramuskuläre Injektion eines Depot - Präparates hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung verloren. Die Blutspiegel der Hormone sind sehr stark schwankend, daher ist die Dauer der Wirkung oft nur schwer einzuschätzen. Sehr verbreitet war die Kombination eines Depot - Östrogens mit einem männlichen Hormon (\"Androgen\"). Durch diese Kombination lassen sich Wechseljahrsbeschwerden besonders schnell und wirkungsvoll lindern. Das kann vor allem bei Frauen nach operativer Entfernung der Eierstöcke wichtig sein. Auch bei der Depot - Spritze sind wie beim Pflaster und Gel zusätzliche Gestagen - Gaben erforderlich.
Bestimmte besondere Formen von nur örtlich wirksamen Hormonzubereitungen werden ohne den Zweck einer auf den ganzen Körper wirkenden Therapie eingesetzt:
- Creme:
Mit östrogenhaltigen Cremes lassen sich Probleme im Genitalbereich wie trockene Scheide, damit verbundene Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, häufiger Juckreiz, gehäufte Scheiden - Infektionen, unter Umständen auch Blasenbeschwerden lindern oder auch ganz beheben. Wirkungen auf den Gesamtorganismus sind nicht zu erwarten, dementsprechend helfen diese Cremes auch nicht gegen z.B. Osteoporose. - Zäpfchen:
Für lokal anzuwendende östrogenhaltige Scheiden - Zäpfchen gilt das Gleiche wie für die beschriebenen Cremes.