Thema Myom

Myome sind gutartige Muskelwucherungen in der Gebärmutter. Myome sind zwar nicht bösartig, quälen aber viele Betroffene mit heftigen Menstruationsblutungen und starken Schmerzen im Unterleib. Nur in schwerwiegenden Fällen entscheidet man sich heutzutage noch zu operativen Maßnahmen. Die Suche nach alternativen Vorgehensweisen hat jetzt zwei neue Verfahren in das Licht der Öffentlichkeit gebracht:

Zerstörung der Myome durch hochenergetischen Ultraschall unter MRT-Kontrolle in 2-3 Stunden Behandlungsdauer
Das handelsübliche MRT-Gerät, in das eine Ultraschallquelle integriert wurde dient der zielgenauen Ausrichtung der Ultraschallwellen. Diese werden auf einen Punkt im Myom fokussiert und entwickeln im Myom Temperaturen von 60 bis 80 Grad Celsius. Die Prozedur wird ca. 50 mal wiederholt, bis circa ein Drittel der ursprünglichen Myommasse zerstört ist. Insgesamt zwei bis drei Stunden dauert die Behandlung, bei der die Patientinnen vorher sowohl Schmerz- als auch Beruhigungsmittel bekommen.
Insgesamt sind bisher etwa sechzig Patientinnen auf diese Weise behandelt worden, in Deutschland nämlich in der Charité - Klinik in Berlin waren es bisher allerdings gerade mal erst zwölf Patientinnen.
Nur sechzig Prozent der Frauen konnten die Beschwerden genommen oder zumindest deutlich gebessert werden.
Einzige bisher beobachtete unerwünschte Nebenwirkung: Durch die starke Erwärmung kam es zu Erwärmungen der Haut, die aber durch Pausen in der Behandlung keine Probleme bereiteten.

Selektive Embolisation – Myome aushungern
Ein weiteres Alternativ-Verfahren der Berliner Radiologen aus der Charité ist die selektive Verstopfung (Embolisation) feiner Äste der Arteria uterina. In Lokalanästhesie werden über einen Katheter Polyvinyl-Kügelchen in das zu verschließende Gefäß eingebracht. Die resultierende Verlegung des Gefäßes hat die Minderversorgung und Verödung des Myoms zur Folge. Innerhalb weniger Monate sollen sie um 40 bis 60 Prozent schrumpfen. Bei den meisten Frauen sollen die Beschwerden zurückgehen. Dieses Verfahren ist allerdings schon einige tausendmal durchgeführt worden.

Bis an deutschen Kliniken wirklich solide und in großer Zahl belegbar gute Resultate vorliegen müssen wir sicher noch etwas geduldig sein.